Friedrich Neff am 26.April vor 200 Jahren geboren


               Friedrich Neff    

Der 26. April (Montag) ist in diesem Jahr für die Gemeinde Rümmingen ein besonderer Gedenktag: Vor 200 Jahren kam hier Friedrich Neff als Sohn einer wohlhabenden Küferfamilie zur Welt. Er zählte in seinen jungen Jahren bei den Freiheitskämpfen während der badischen Revolution 1948/49 zu den leidenschaftlichen Mitstreitern. Die Gemeinde wird zu diesem runden Geburtstag an seinem Grabmal auf dem Friedhof in ehrendem Gedenken ein Blumengebinde niederlegen.

Sein Einsatz für die Freiheit
endete mit einem Todesurteil

Als Student der Rechtswissenschaften und der Philosophie von der französischen Revolution fasziniert, schloss er sich den Aufstandsbewegungen von Gustav Struve und Friedrich Hecker an. Sein mutiges Eintreten für „Freiheit, Wohlstand und Bildung für alle“ endete für Neff im Alter von 28 Jahren. In Freiburg verurteilte ihn ein Kriegsgericht des badischen Großherzogs am 8. August 1849 zum Tode. Bereits am nächsten Tag wurde das Urteil auf dem Friedhof in Wiehre durch Erschießung vollstreckt.

Straßen nach ihm benannt: Straßen, die seinen Namen tragen, erinnern heute in Freiburg, Lörrach und Rümmingen an den Freiheitskämpfer. In seiner Heimatgemeinde machen außerdem eine Hinweistafel am Geburtshaus in der Lörracher Straße und der bei der 1250-Jahr-Feier eingeweihte „Gedankengang über Werte“ vom Dorfplatz zum Rathaus auf Neffs Rolle bei den badischen Freiheitskämpfen aufmerksam.

An seinem 200. Geburtstag selbst ist wegen Corona ein öffentliches Gedenken nicht möglich. Die Anregung von Bürgern, unterstützt durch den Müllheimer Museumsleiter Jan Merk, das Grabmal zu restaurieren, griff Bürgermeisterin Daniela Meier auf. Die Inschriften der Grabsäule sind verblasst und dürften durch eine Auffrischung wieder lesbarer werden.

Mutter stiftete Grundstück für einen Friedhof: So auch der von Anna Maria Neff ihrem Sohn gewidmete Vers: „Wer so wie du für’s Vaterland gestorben, der hat sich ew’gen Ruhm erworben.“ Bis zuletzt stand sie ihm zur Seite. 1854 schenkte die Mutter der Gemeinde Rümmingen an der Wittlinger Straße ein Grundstück mit der Auflage, dort einen Friedhof anzulegen. Rümmingen hatte bis dahin keinen eigenen Gottesacker. Die Bürger wurden im Nachbarort Binzen bestattet.

Für ihren Sohn legte Anna Maria Neff auf dem neuen Friedhof ein Grab mit einer Säule an. Die Inschrift mit der persönlichen Widmung musste jedoch auf Befehl der großherzoglich-badischen Regierung beseitigt werden. Erste 1918 durfte sie wieder aufgenommen werden. Das Grabmal hat auf dem 1960 neu angelegten Friedhof an der Karl-Friedrich-Böhringer Straße im Eingangsbereich einen Ehrenplatz erhalten.

Grabmal wird restauriert: Der Weiler Steinmetz Gerhard Hugenschmidt hat den Stein inzwischen begutachtet und der Gemeinde Vorschläge zur Restaurierung unterbreitet. Voraussichtliche Kosten: 2500 bis 3000 Euro. Die Arbeiten müssen allerdings in der Werkstatt ausgeführt werden. Das Grabmal wird deshalb im späten Herbst abgebaut, in den Wintermonaten restauriert und erst im Frühjahr 2022 wieder aufgestellt. „Ob bis dahin Corona ein öffentliches Gedenken zulässt, müssen wir noch abwarten“, sagte Bürgermeisterin Meier. Es mache aufgrund der Unsicherheiten keinen Sinn, jetzt schon etwas zu planen. don.